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Der Kanal von Korinth

Das Bild vom Kanal von Korinth ist beeindruckend: Steht man auf einer Brücke, blickt man 75 Meter in die Tiefe in eine Schlucht, die wie mit einem glatten Messer in den Felsen geschnitten scheint. Unten ist ein ca. 24 Meter breiter Wasserweg, auf dem die Schiffe vom Golf von Korinth in den Saronischen Golf gelangen.

Kanal von Korinth

Die Schlucht ist von Menschen durch den Stein gegraben worden. An dieser engsten Stelle der Landenge von Korinth baute man von 1881 bis 1893 den Kanal mit seinen 6,3 Kilometern Länge (für die Seefahrer: 3,2 Meilen).

Die Idee war alt

Die Idee, an dieser Stelle einen Kanal zu bauen, war so alt wie verlockend: Sparte sie doch den 400 Kilometer langen Seeweg um die Halbinsel Peloponnes. Schon Cäsar hatte dieses Gedankenspiel, Nero ging noch weiter, und tat sogar einen ersten Spatenstich mit einer vergoldeten Schaufel – doch das Projekt wurde nach seinem Tod eingestellt.

Erst mit der Industrialisierung und der Erfindung von Sprengstoff und Sprenggelantine war das Vorhaben eines Kanals an dieser Stelle realisierbar. Und nach der erfolgreichen Eröffnung des Suezkanals 1869 auch denkbar.

So durchgrub man zwischen 1881 und 1893 die Landenge, die den Peloponnes mit dem Festland verbindet, den Isthmus von Korinth. Die Arbeiten begannen in Anwesenheit von König Georg I von Griechenland und sollten 11 Jahre dauern.

An seiner höchsten Stelle ist der Kanal 84 Meter hoch, die Steilwände ragen mit einen Winkel von 71°-77° in die Höhe. Auf fünf Brücken kann man den Kanal von Korinth überqueren. Die Tiefe beträgt 8 Meter, sodass Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 7 Metern passieren können.

Kanal von Korinth

Das Desaster nach dem zweiten Weltkrieg

Schon während des zweiten Weltkriegs wurde die größte Brücke gesprengt. Nachdem die deutschen Truppen sich zurückzogen, sprengten sie die verbliebenen Brücken. Außerdem blockierten sie den Kanal, indem Sie Landmassen absprengten und Brückenteile sowie Lokomotiven im Kanal versenkten.

Die mühsamen Aufräumarbeiten dauerten 1947 bis 1948, seitdem ist der Kanal wieder frei und befahrbar.

Der Kanal heute

Heute wird der Kanal weniger genutzt, seine Maße erlauben nur die Durchfahrt kleinerer Schiffe. Durch die Motorisierung ist der Zeitverlust für die Umfahrung des Peloponnes nicht mehr so gravierend, dafür sind die Schiffe größer und schwerer geworden.

Karte des Kanal von Korinth

Trotzdem fahren täglich mehrere Schiffe und Boote durch den Kanal von Korinth, wie beispielsweise Schiffe mit Besuchern und Touristen oder private Sportboote. Denn eines ist sicher: Die Fahrt durch den Kanal von Korinth und die Betrachtung der steilen Felswände aus der Froschperspektive ist auf jeden Fall sehr beeindruckend.


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